Mitschnitt einer Veranstaltung der Grünen Hochschulgruppe aus Aachen vom 18.01.2012:
Ist es in Deutschland erlaubt, Israel zu kritisieren? Wenn ja, wie? Und wenn nein, warum nicht? Seit Jahren wird hierzulande in unterschiedlichen politischen Spektren leidenschaftlich über diese Frage gestritten, ohne das Klarheit darüber existiert, ab wann die "Grenzen der Kritik" überschritten werden und wer diese "Grenzen" überhaupt markiert. Im Mittelpunkt steht also nicht der Nahostkonflikt als Kategorie der Internationalen Beziehungen, sondern die Frage, wie dieser in Deutschland rezipiert wird.
Der Vortrag analyisiert anhand von exemplarischen Fällen Phänomene des Antisemitismus in der jüngsten Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und fragt nach der besonderen Bedeutung der "Israelkritik" in der politischen Kultur des Landes.
Richard Gebhardt ist Politikwissenschaftler an der RWTH Aachen und arbeitet gerade an einem Sammelband über die "Dimensionen des Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft".